Blinde Scheinwerfer
Sehen und gesehen werden – auch von der Leuchtkraft der Scheinwerfer hängt es ab, wie sicher man im Straßenverkehr unterwegs ist. Sind die Scheinwerfer matt, dann bringt man andere Verkehrsteilnehmer und sich selbst in Gefahr. In Deutschland ist das Polieren von Scheinwerfern verboten. Denn dadurch erlischt die Bauartgenehmigung (§ 22a Abs. 7 StVZO). Beliebt ist es trotzdem.
Tagein, tagaus sind sie Wind und Wetter, Sonne und Regen oder Eis und Schnee ausgesetzt. Auch Staub, Schmutz und Insekten setzen ihnen zu. Der transparente Kunststoff wird dann allmählich matt und milchig und die Leuchtkraft nimmt entsprechend ab.
Scheinwerfer aber, die das Geschehen vor sich auf der Straße nicht mehr ausreichend ausleuchten, können zu einem Sicherheitsrisiko werden. Manchmal blenden sie vielleicht gar durch kleine Kratzer, die den Lichtstrahl brechen, den Gegenverkehr. Nicht zuletzt werden Autos mit abgenutzten Scheinwerfern schlechter gesehen. Für den TÜV ist klar: Bei milchigen Scheinwerfern gibt es – je nach Grad der Eintrübung – kein Pardon und er kann deswegen die HU-Plakette verweigern.
Blinde Kunststoff-Scheinwerfer kann man selbst polieren, ist in Deutschland jedoch verboten.
Scheinwerfer aus Glas, wie sie in älteren Autos und vor allem in Oldtimern noch verbaut sind, benötigen eine deutlich aufwendigere Behandlung. Dafür sind auch spezielle Arbeitsmaterialien notwendig, deshalb ist es besser, diesen Job einem Fachmann zu überlassen.
Zunächst wird jeder Scheinwerfer einmal gründlich gereinigt dazu am besten ein gängiges Auto-Shampoo aus dem Zubehörhandel und warmes Wasser verwenden. Anschließend gründlich trocknen lassen.
Im Zubehörhandel findet man komplette Aufbereitungssets, die je nach Anbieter alles enthalten, was für die Aufbereitung benötigt wird. Manches Zubehör, wie Schleifpapier oder Malerkreppband, wird zusätzlich empfohlen.
Um den Lack zu schützen werden die Kanten rund um die Scheinwerfer abgeklebt, am besten mit Maler- oder Krepp-Klebeband.
Nun muss die Oberfläche der Scheinwerfer mit Nassschleifpapier behandelt werden, um die Unebenheiten und Kratzer zu entfernen, dazu eignet sich feines Schleifpapier mit einer Körnung im Bereich zwischen 1.500 und 3.000. Man beginnt mit etwas grobkörnigerem Schleifpapier und bearbeitet die Scheinwerferoberfläche mit kreisförmigen Bewegungen. Mit feinerem Papier wird dann nachgearbeitet, bis die Fläche geglättet ist.
Rückstände des Schleifvorgangs werden mit Wasser abgewaschen, bevor die Behandlung der Scheinwerfer mit einer kunststoffverträglichen Politur beginnt. Die Scheinwerfer mit einem weichen, möglichst fusselfreien Tuch aus Mikrofaser polieren.
Nun muss die Oberfläche für die spätere Versiegelung vorbereitet und mit Haftgrund behandelt werden. Dieser Durchgang ist nötig, damit der Klarlack später auch hält, und wichtig: nur dünn auftragen!
Dann kann der Klarlack aufgetragen werden. Die Oberfläche der Scheinwerfer ist damit versiegelt und der Kunststoff vor erneutem Vergilben geschützt. Die Scheinwerfer strahlen wieder in neuem Glanz und auch ihre Leuchtkraft ist deutlich stärker als zuvor.
Scheinwerfer Aufbereitung – kurze Arbeitsanleitung
- Scheinwerfer gründlich reinigen
- Karosseriekanten rundum die Scheinwerfer mit Malerkreppband abkleben
- Oberfläche der Scheinwerfer mit Nassschleifpapier behandeln
- Unebenheiten und Kratzer wegschleifen, bis die Fläche geglättet ist
- Rückstände abwaschen
- Mit einem weichen Tuch kunststoffverträgliche Politur auftragen
- Oberfläche mit Haftgrund vorbehandeln
- Oberfläche mit Klarlack versiegeln